Bergwerke bei Affeier und Platenga
Im Raume der Gemeinde sind heute noch zwei Bergwerke bekannt und zu befahren. Bei den beiden Gruben im Platenger Tobel und beim Bergbau von Affeier handelt es sich um eigentliche Bergwerke. Im Bergwerk Affeier sind im sogenannten Verrucano-Gestein (eine Brekzie bis Konglomerat aus der Permzeit) silberhaltige Kupfererze ausgebeutet worden. Es handelt sich dabei vorwiegend um Fahlerz, zum Teil als feine Körner im Gestein eingesprengt, oder auch als grössere Aggregate in Quarzadern mit örtlich etwas Baryt (BaSO4).
Aufgrund von geschrämmten Strecken und von Anzeichen des Feuersetzens kann vermutet werden, dass der Bergbau sehr alt ist, wahrscheinlich bis ins Mittelalter zurückgeht, sogar bis in die Bronzezeit. Im Tagebuch des Davosers Bergrichters Christian Gradmer, dem damals auch das Gebiet zu Obersaxen unterstand, aus den Jahren 1588-1618, wird erstmals eine Grube "St. Peter" namentlich in "Übersaxen" erwähnt. Es kann aber nicht entschieden werden, ob damit das Kupferbergwerk zu Affeier oder das Eisenbergwerk im Valater Tobel gemeint ist.
Eisenerz im Platenger Tobel tritt als Eisenkarbonat und Eisenhydroxyde, sogenanntes Limonit, auf, wobei das letztere zu einem grossen Teil vermutlich aus den Eisenkarbonate in Dolomiten und Rauhwacken der Trais-Zeit auftreten, während es in Schiefern, die jünger als der Verrucano sind, zur Hauptsache Limonit ist. Der Eisenbau im Valater Tobel dürften aufgrund der altertümlichen Bauten bestimmt auch bis ins Mittelalter zurückreichen. Die letzten grossen Bergbauversuche auf Kupfer und Eisen sind in den Jahren 1806-1813 gemacht worden, auf Eisen bis ca. 1870, leider jedoch ohne wirtschaftlichen Erfolg. Um 1870 wurden die Hochöfen vorerst in Truns und später in Felsberg stillgelegt. In der Nähe der Kupfererze von Affeier konnte aufgrund erhöhter Radioaktivität in neuerer Zeit auch uranhaltiges Erz nachgewiesen werden. Die Konzentration ist indessen zu gering für einen Bergbau.